Papier ist ein wichtiger Rohstoff für unser Recyclingsystem. Aus (korrekt) entsorgtem Papier können nach der Aufbereitung verschiedene neue Produkte aus Recyclingpapier hergestellt werden. Aber nicht jedes Papier kann weiterverarbeitet werden. Damit das Recycling von Altpapier gut funktioniert ist es wichtig, dass die Recyclinganlagen mit gut sortiertem Altpapier versorgt werden.
Eigentlich alles ganz easy, oder?
Leider können wir nicht bedenkenlos jegliches Papier in die Altpapiertonne werfen. Auch wenn die Recyclingmaschinen der Entsorgungsbetriebe viel stemmen können, ist es nicht möglich alle Fremd- und Schadstoffe von dem eigentlichen Papier sauber zu trennen. So können Beschichtungen oder auch Verschmutzungen den Recyclingprozess behindern und drohen sogar die Qualität des zu produzierenden Recyclingpapiers zu mindern.
Daher sollten wir also auch bei dem Papier genau hinschauen und so sortenrein wie möglich trennen.
Das darf nicht in die Altpapiertonne:
- Kassenbons gehören aufgrund des Thermopapiers in den Restmüll, da sie nicht sauber deinkt werden können. Dazu erkläre ich auch mehr in dem Blogartikel Das Problem mit den Öko-Kassenbons. Gleiches gilt übrigens auch für Fahrkarten und Tickets
- Verschmutztes Papier gehört auch in den Restmüll. Dazu gehören Pizzakartons (einige wenige Fettflecken sind erlaubt), Butterbrotpapier oder auch Servietten/Taschentücher/Küchenrolle
- Beschichtetes Papier wie z.B. Backpapier, viele Geschenkpapiersorten oder auch Postkarten mit Beschichtungen aus z.B. Gold, Silber oder mit Glitzer.
- Getränkekartons/Tetrapack gehören in den gelben Sack
- Papier mit einer spürbar behandelten Oberfläche durch z.B. Wachs, Öl, Lack oder auch Folien gehören in den Restmüll
Deinking beschreibt einen Prozess bei der Altpapieraufbereitung, beidem das Papier von unerwünschten Stoffen getrennt wird. In einer Art Waschvorgang werden so Tinte, Kleber oder auch andere Materialien von den Papierfasern getrennt. So kann das Altpapier dann wieder zu Recyclingpapier werden.
Wer mehr zum Thema Deinking lesen möchte kann sich hier die Antworten auf Häufige Fragen zum Thema Papierrecycling und Deinkbarkeit von der INGEDE anschauen.
Und was ist eigentlich mit…
… Briefumschlägen mit Plastikfenster? Die dürfen theoretisch in den Papiermüll, da die Recyclinganlagen das Fenster im Prozess entfernen können. Besser wäre es aber, wenn du das Plastikfenster entfernst und in die gelbe Tonne wirfst.
… Brottüten mit Sichtfenster aus Plastik? Auch das darf in der Theorie in die Altpapiertonne. Aber auch hier ist es besser, wenn du die beiden Stoffe voneinander trennst und jeweils in Altpapier und Gelber Tonne entsorgst.
… Etiketten und selbstklebenden Kuverts? Der Klebstoff lässt sich nur schwer vom Papier trennen. Am besten du trennst das Etikett und den Klebestreifen des Kuverts vom restlichen Papier und entsorgst dies im Restmüll. Übrigens lassen sich bei nassklebenden Umschlägen die Klebereste besser im Recyclingprozess vom Papier trennen.
Jetzt bist du dran: Sorge für eine bessere Recyclingpapierqualität
Wenn du die oben genannten Dinge beachtest, kannst du deinen Teil dazu beitragen, dass dein Papiermüll sich gut recyclen lässt. Je besser du den Papiermüll sortierst, desto besser wird auch die Qualität des entstehenden Recyclingpapiers.
Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, wie Papier hergestellt wird, dann kann ich die das folgende Video vom NDR empfehlen.